Vita

Kioomars Musayyebi wurde im Jahr 1977 in Teheran geboren. Beim bedeutenden Santurmeister Faramarz Payevar lernte er das Santurspielen. Von den Filmkomponistinnen Farhad Fakhreddini und Kambiz Roshanravan wurde er in Musiktheorie und Komposition unterrichtet.

Qualifikationen

2010 erlangte er den Bachelorgrad im Fach Instrumental Musik an der Teheran University of Art. 

Von 2013 bis 2015 absolvierte Kioomars Musayyebi an der Universität Hildesheim sein Masterstudium im Fach „Musik.Welt – kulturelle Diversität in der musikalischen Bildung“. Bis heute arbeitet er als Dozent für Santur am Center for World Music (CWM) – Stiftung Universität Hildesheim.

Erfahrungen

Zu Beginn seines Werdegangs war er als Santurspieler und Komponist in mehreren iranischen Musikgruppen tätig, mit diversen Konzertauftritten im Iran und im Ausland.

Von 2001 bis 2008 begleitete er Theatergruppen unter der Leitung der Regisseurin, Pari Saberi bei Aufführungen in der Vahdat-Halle Teheran. Es folgten diverse Produktionen, u.a. von Filmmusik, Werbefilmen und multimedialen Kindergeschichten, teils im eigenen Studio und für Fremdproduktionen, wobei er fundierte Erfahrung in Tontechnik und Produktion etablierte.

Mit 18 Jahren hat seine Lehrtätigkeit im Santur-Unterricht an diversen Musikschulen in Teheran begonnen. Im Jahr 2007 wurden sechs CDs von ihm für den Santur-Unterricht produziert. Im Jahr 2008 gründete er eine eigene Musikschule in Teheran, die „Avay-e- Shahrzad – Musikschule“, welche bis heute noch musikalisch ausbildet.

Seit 2011 unterrichtet, komponiert und spielt er in Deutschland – mit Musikern aus Europa, Indien, Afrika und Asien sowie mit verschiedenen internationalen Gruppen.

Kompetenzen

Neben dem aktiven Musizieren leitet er Workshops und Seminare für persische Musiktheorie in verschiedenen Städten in Deutschland, u.a. an der Landesmusikakademie Heek , der Musikhochschule Dresden und im Opernhaus Dortmund etc.. Von 2016 bis 2017 wirkte er beim Projekt „Eine Bühne für Geflüchtete“ im Ringlokschuppen (Mülheim an der Ruhr) als Moderator und Koordinator mit. 2018 leitete und dozierte er für das Pilotprojekt des NRW Kultursekretariats „Qualifizierungen von und mit geflüchteten MusikerInnen“ im Bahnhof Langendreer Bochum.

Seit der Gründung der Dortmunder Bürger*innenOper im Jahr 2018 bis heute ist er mit dieser als Workshop- sowie Gruppenleiter der Santur-Instrumentalistinnen eng verbunden, zuletzt bei den Aufführungen „Die Bürgschaft“ und „Der kleine schwarze Fisch“.

Musikalischer Werdegang

In den darauf folgenden Jahren wurde er zu mehreren Festivals als Solist eingeladen, z.B.: “Moers Festival“ , Jazzoffensive-Potsdam , Fusion-Berlin, Opernhaus Berlin, Folk’n’Fusion–Hildesheim , Dastgah Festival–Hannover, Musica Sacra International–Marktoberdorf (Bayern) , Ruhr International Festival–Bochum und mit seiner Band: Hildesheimer Wallungen, Essen.Original Festival sowie beim Wettbewerb Creole 2017 und 2019 in NRW.

Seit 2013 ist er Teil des Transorient Orchestra, einer aktuell 13- köpfigen Weltmusik-Bigband aus dem Ruhrgebiet welche 2017 den WDR-Jazz-Preis gewann und 2024 für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie „Traditionelle ethnische Musik“ nominiert: (https://www.schallplattenkritik.de/bestenlisten/longlist/longlist-1-2024). Neben dem Transorient Orchestra spielt regelmäßig seit 2016 in kleiner Konstellation mit dem Virtuosen, Andreas Heuser im Duo „Santur-Gitarre“.

2015 gründete er seine eigene Band, das Kioomars Musayyebi Quartett, in welchem vier Musiker aus dem Iran und Deutschland Impressionen orientalischer Melodien und Rhythmen mit europäischen Arrangements, Weltmusik und Einflüssen aus dem Jazz kunstvoll verbinden.

Seit 2017 spielt er mit dem „Orchester der Kulturen“, „das einzige Orchester mit Instrumenten aus aller Welt“ unter der Leitung von Adrian Werum.

Im Jahr 2017 und 2019 hat er bei zwei Dialogprojekten des NRW Kultursekretariats unter dem Titel „West- Östliche Saiten- Dialog und SONIQ – Oriental Strings“ mitgewirkt. Seit 2017 ist Musayyebi als Beirat im NRW Kultursekretariat Wuppertal tätig. Als Musiker und Mitglied des Kuratoriums im Kollektiv: „Beyond the roots“ ist er seit 2021 aktiv und Sprecherrat der Plattform Aktuelle Musikkulturen (PAM) der IFM e.V. (Initiative Freie Musik Köln).

Seit 2018 spielt er mit dem „Nouruz Ensemble“, welches aus vier Virtuosen orientalischer Instrumente besteht, u.a. aus: Djoze, Santur, Nay und verschiedenen Trommeln. Das Ensemble akademischer MusikerInnen wirkt mit Konzerten auch außerhalb der Grenzen von Deutschland.

2021 wurde sein Album „A Voice keeps calling me“ für den Preis der deutschen Schallplattenkritik im Bereich „Traditionelle ethnische Musik“ nominiert.

In den Jahren 2018, 2019 und 2023 begleitete er als Santur-Spieler die Theater-Stücke „A Letter to a Friend in Gaza“ und „The House“ des renommierten Regisseurs, Amos Gitai in Paris und London. Diese Arbeit wird sich 2024 innerhalb von Europa (Italien und England) fortsetzen.

2021 bis heute ist er Mitglied des Asambura Ensemble, ein internationales MusikerInnen-“Kollektiv, das den Gedanken von konstruktiven Dialogen verschiedener Kulturen und Religionen vermittelnd und kooperativ weiterträgt.”

2022 wirkte er bei dem Projekt von Annette Maiburg Oriental Colours, Literatur, Musik und Tanz aus dem Iran im Dialog mit, sowie beim preisgekrönten “Prima Materia”– Projekt von Maria Jonas und Bassem Hawar.

2022 bis dato ist er Teil des transkulturellen “Bridges-Kammerorchesters”, welches seine Kompositionen, z.B. Simorgh uraufführte und Entezar.

Ferner ist er 2023 engagiert im multidimensionalen Künstlerkollektiv “Komostronix”, ein Projekt von Maren Lueg und Teil des Tember Ensembles, eine weitere transkulturelle und elektroakustische Kollaboration, initiiert von Alireza Ostovar, mit welchem er u.a. beim Moers Festival gastierte und in 2024 für den Preis Deutschen Schallplattenkritik in den Kategorien „Electronic und Experimental und Grenzgänge“ nominiert: (https://www.schallplattenkritik.de/bestenlisten/longlist/longlist-1-2024).

Im November 2023 spielte “Das Orchester der Landesregierung NRW” u.a. seine Kompositionen bei der Aufführung “Musik wie aus 1001 Nacht” in der Tonhalle Düsseldorf.